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Hallo liebes Forenteam,

 

ich habe ein Problem mit einer Verschaltung. Bei einem Projekt mit Candadian Solar Modulen und SolarEdge bekomme ich ein hohen Verlust wegen dem MPP-Spannungsbereich, den ich vorher so noch nicht hatte. 

 

Ich habe mit 24 Modulen und dem SolarEdge 7k Wechselrichter (und den P370 Leistungsoptimierern) verschaltet. Ein größer oder kleinerer wechselrichter kommt aufs gleiche raus.

 

Mit anderen Wechselrichter habe ich keine Probleme.

 

Kann mir vielleicht jemand die Hintergründe erklären?

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Vielen Dank!

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Hallo GeromeK,

vielen Dank für das Projekt. Für die anderen Leser fasse ich mal die Anlage-Konfiguration zusammen: In diesem Fall sind 14 Module mit SolarEdge P370 Powert-Optimizern auf einer Dachfläche (Nord-Ost) in Reihe geschaltet mit 10 Modulen auf der gegenüberliegenden Dachfläche (Süd-West), die ebenfalls mit P370 ausgestattet sind. Der SolarEdge Wechselrichter SE7K, an den die Module angeschlossen sind, hat eine feste MPP-Spannung von 750 V.

image.png

 

Was in diesem Fall passiert, kann man sich anhand der Kennlinien in den Ergebnissen ganz gut visualisieren. Die Aufzeichnung der Kennlinien kann man in den Programmoptionen unter "Simulation" aktivieren.

Ich nehme mal als Beispiel den 01. Juni um 14h. Da wird die süd-westliche Dachfläche mit 1013 W/m² bestrahlt, während die im nordosten nur 75 W/m² abbekommt, da sie im Vollschatten liegt. Dadurch überlagern sich die Kennlinien der Power-Optimizern zu folgender Gesamt-Kennlinie, die der Wechselrichter sieht:

Dunkelblaue Kurve: Strom-Spannungs-Kennlinie

Hellblau: Leistung-Spannungs-Kennlinie

 

image.png

 

Das Überlagern der Kennlinien läuft in einer Reihenschaltung ja so, dass sich die Spannungen addieren, während die Ströme gleich bleiben. Um die MPP-Spannung des Wechselrichters zu erreichen, braucht man mindestens 13 Module mit P370 Power-Optimizern ( 750 V / 60 V = 12,5 - die 60V kommen von der maximalen Ausgangsspannung der P370). In diesem Fall werden aber nur 10 Module voll bestrahlt, die restlichen 14 auf der nordöstlichen Seite tragen kaum etwas bei. Daher sackt die Leistung knapp über 600 V auf der Gesamt-Kennlinie ab und der Wechselrichter sieht nur noch etwa 1000 W statt der eigentlich verfügbaren 3100 W.

Diese Verluste werden dann der Abregelung wegen des MPP-Spannungsbereichs zugeschrieben und sind insofern korrekt.

Das zeigt mal wieder, dass der Einsatz von SolarEdge-PowerOptimizern nicht zwangsläufig zu einer Ertragssteigerung in jeder beliebigen Anlagen-Konfiguration führt. Auch hier muss sehr genau (wie bei herkömmlichen Wechselrichtern auch) auf die Verschaltung geachtet werden.

Daher wird auch von SolarEdge für die neuen P370 bei 3phasigen Wechselrichtern (wie der SE7K einer ist) eine minimale Modul-Anzahl von 16 vorgeschrieben, um diese Art von Verlusten zu vermeiden.

Siehe hier: https://www.solaredge.com/sites/default/files/se-p-series-add-on-frame-mounted-power-optimizer-datasheet-de.pdf

Darauf wird bei der Verschaltung in PV*SOL auch hingewiesen, wenn die neuen P370 gewählt werden (die mit worldwide im Namen).

Beste Grüße,

Martin

 

 

  • Like 1
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Hallo Martin,

 

vielen Dank für die ausführliche Analyse. Bei anderen Konfigurationen von Solaredge hatte ich dieses Problem bislang noch nicht. Gibt es eine Möglichkeit, mit einem System von Solaredge in diesem Fall da entgegenzuwirken und die Verluste zu vermeiden?

 

Liebe Gruß

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Hallo,

die einzige Möglichkeit, die ich da sehe, wäre genügend Module in die Strings zu packen, also mindestens 13, die ausreichend bestrahlt werden. In diesem Fall würde das aber nicht gehen. Eine andere Lösung wäre, einen anderen Wechselrichter mit einer niedrigeren MPP-Spannung zu verwenden. Der SE6000H z.B. arbeitet auf 380V, das wäre in diesem Fall schon sehr viel passender:

image.png

Beste Grüße,

Martin

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Hallo,

das Problem dabei ist allerdings dass der SE6000 ein einphasiger Wechselrichter ist.

Überschreitet die maximale Schieflast und darf daher in AT und DE meines Wissens nicht eingesetzt werden.

 

Mit dem P404 und dem SE7K wird es funktionieren.

Schöne Grüße

Benedikt

  • 10 months later...
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Hallo,

ich stehe vor einem ähnlichen Problem (Walmdach mit vier Seitenbelegung, Carport und Schatten).

Könnte eine Lösung also in zwei möglichst langen Strings liegen mit den P370 oder die Verwendung von P730 Doppeloptimierern, da diese 85V können? Oder in den besagten P 404, da auch diese Optimierer die 85V können?

Vielen Dank und Grüße

mac.bill

  • 9 months later...
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Hallo,

 

kann es sein, dass der SE Designer die mppt-Abregelung bei zuwenig besonnten Modulen nicht berücksichtigt ?

sondern lediglich Verschattung allgemein ? 

Bei meiner im Designer eingegebener Anlage ( mehrere verschidene Teilflächen ) sind die Unterscheide nur minimal, egal ob ich 2  1-phasige WR mit P404 eingebe

oder  einen 3-phasigen mit mit P370.

Noch eine Frage:  Kann man Anlagen mit SE Designer erstellt in PV Sol simulator laden und verwenden ?

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Hallo Busch38,

Quote

kann es sein, dass der SE Designer die mppt-Abregelung bei zuwenig besonnten Modulen nicht berücksichtigt ?

Ja, das ist meines Wissens so. Der SE Designer kann diesen Detailgrad in der Simulation, bis hinunter auf die Ströme und Spannungen der einzelnen Module, bzw. sogar Zellstränge nicht leisten.

Quote

Noch eine Frage:  Kann man Anlagen mit SE Designer erstellt in PV Sol simulator laden und verwenden ?

Derzeit leider nein. Ist aber ein guter Punkt, den wir mal mit SolarEdge besprechen sollten, danke für den Hinweis.

Viele Grüße,

Martin

  • 3 years later...
  • 2 weeks later...
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Hallo PH2,

danke für deine Nachfrage.

Es gibt noch keine Importmöglichkeit aus dem SE-Designer. Bedauerlicherweise haben wir das Thema nicht weiterverfolgt. Wir danken dir für den Hinweis.

Posted

Danke für die Rückmeldung! Schade, weil ihr bestätigt habt, kann der SE-Designer die mppt-Abregelung bei zuwenig besonnten Modulen nicht berücksichtigen. Diese dürfte aber bei meiner Anlage sehr relevant sein, da einer der beiden Wechselrichter in der Praxis offenbar sehr oft zu wenig Startspannung hat, und daher gar nichts liefert.

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