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Hallo,

 

die Winkelkorrekturfaktoren hängen vom verwendeten Solarglas ab und sind daher in erster Linie nur den Herstellern bekannt. Daher werden sie bei uns auch von den Herstellern direkt in die Datenbank eingetragen. Wenn Sie ein eigenes Modul eintragen möchten und keine weiteren Informationen über das verwendete Glas auf dem Datenblatt finden, sollten Sie den Wert auf den standardmäßigen 95% lassen. Oder, noch besser, Sie bitten den Hersteller des Moduls, die Werte bei uns in der Datenbank einzutragen :)

 

Um welches Modul handelt es sich denn?

 

Beste Grüße,

Martin

Posted

Nein, einen Nachweis müssen die Hersteller nicht erbringen, wenn sie bei uns ihre Daten eingeben. Es gibt auch kein Zertifikat dafür, soweit ich weiß. Das Reflexionsverhalten ist meines Wissen auch nicht einmal Bestandteil der gängigen Prüfnormen, siehe zB hier: http://tuvamerica.com/services/photovoltaics/ArticleBasicUnderstandingPV.pdf

 

Ich gebe Ihnen aber recht, dass dieser Faktor schon ausschlaggebend sein kann für die Beurteilung der Güte von PV-Modulen. Hier nochmal der Zusammenhang zwischen Einfallswinkel und Reflexionsverlusten, so wie wir ihn rechnen (nach dem Modell vom ASHRAE):

 

Reflexionsverluste.png

 

Die Unterschiede ergeben sich also vor allem bei großen Einfallswinkeln, also wenn die Sonnenstrahlen flach aufs Modul treffen. In der Jahressimulation sind die Unterschiede aber je nach Ausrichtung und Neigung der Module natürlich weniger gravierend - wenn auch immer noch bedeutend. Hier beispielhafte Ergebnisse für eine Anlage in Berlin, Ausrichtung nach Süden, Module um 30° geneigt.

 

Winkelkorrekturfaktor 0.95:

Netzeinspeisung 3.436,90 kWh

 

Winkelkorrekturfaktor 0.99:

Netzeinspeisung 3.571,30 kWh

 

Macht immerhin einen Unterschied von 3,8%! Die Unterschiede sind auch in der Energiebilanz schön zu sehen:

 

Winkelkorrekturfaktor 0.95:

Reflexionsverluste EB Meteo 0.95.png

 

Winkelkorrekturfaktor 0.99:

Reflexionsverluste EB Meteo 0.99.png

 

 

Am besten sollten Sie sich also, wenn es um Kaufentscheidungen/Ausschreibungen geht, mit der Bitte um einen Nachweis an die jeweiligen Hersteller wenden.

 

Beste Grüße und danke für die interessante Frage,

Martin

 

  • 4 months later...
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Hallo,

 

herzlichen Dank für die Eröffnung dieser Diskussion. Woher dieser Winkelkorrekturfaktor kommt, ist mir immer ein Rätsel gewesen.

 

Wie lässt sich der Winkelkorrekturfaktor aus einer IAM-Messung berechnen? Dies ist inzwischen eine häufig Messung und kann auch durch unabängige Institute durchgeführt werden.

 

Vielen Dank für die Antwort!

 

EH

 

 

  • 3 weeks later...
Posted

Hallo UserEH,

 

danke für die Nachfrage. Wenn die Messung vorliegt, können Sie den Winkelkorrekturfaktor ermitteln, indem Sie sich den Wert bei einem Einfallswinkel von 50° anschauen. Dieser entspricht dem Wert, der im Moduldaten-Dialog auf der Seite "Weiteres" als Winkelkorrekturfaktor eingetragen werden muss.

 

Beste Grüße,

Martin

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