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Guten Tag,

ich habe eine Frage zu den in PVSol genutzten Klimadaten.

Standardmäßig werden die Daten vom DWD genutzt. Dort wird aber der Zeitraum von 1995 bis 2012 angegeben.

Das wirkt auf mich als Laien ersteinmal sehr veraltet, da die Strahlung die letzten 10 Jahre ja deutlich zugelegt haben dürfte.

Gleichzeitig hat man aber die Möglichkeit einen neuen Standort zu erzeugen und dort kann man "PVGIS-SARAH2/ERA5" auswählen, was einen Zeitraum von 2005 bis 2020 abdeckt und damit deutlich aktueller ist. Bei vereinzelten Stichproben ist mir aufgefallen, dass man damit deutliche Unterschiede in der Globalstrahlung erhalten kann.

Meine Frage.

Warum wird nicht standardmäßig der Datensatz von PVGIS-SARAH2/ERA5 in PVSol genutzt, wenn die Daten doch aktueller und teilweise deutlich höher sind?

Hat es irgendwelche Nachteile wenn ich für jede PV-Anlage, welche ich erstelle, einen neuen Standort mit diesen aktuellen Werten anlege? Sind die Daten im Vergleich zu den Daten vom DWD in irgendeiner Form unrealistischer und deshalb weniger empfehlenswert?

Aus meiner Sicht scheint es vernünftiger die aktuellen Daten mit besseren Werten zu nehmen. Spricht irgendetwas dagegen?

Vielen Dank schon einmal für die Antwort.

Posted

Hallo KWR,

ja, das ist eine sehr gute Frage, auf die es keine eindeutige Antwort à la "X ist gut, Y ist schlecht" gibt.

Ein Klimadatensatz sollte prinzipiell verschiedene Qualitätskriterien erfüllen, und je nach Anwendungsfall kann es sein, dass man Klimadaten aus Quelle A oder Quelle B beorzugt. Es ist immer gut, die Klimadaten einschätzen und dann entscheiden zu können, welche man verwenden möchte.

Der Zeitraum ist eines der Kriterien, und es ist richtig, dass die Einstrahlung in den letzten Jahren relativ konstant zugenommen hat. So hat man mit den Valentin-TMY3-Datensätzen auf Basis der DWD-Daten aus dem Zeitraum 1995 - 2012 in der Regel weniger Einstrahlung im Jahr als mit den PVGIS- oder Solcast-Daten mit aktuelleren Zeiträumen. Hier mal eine Grafik aus einer aktuellen Studie des DWD, in der es genau um dieses Thema geht:

image.png

Link zur Studie

 

Dieser Anstieg hat laut den Experten vor allen Dingen mit der sauberer werdenden Luft zu tun, also mit der Abnahme der Luftverschmutzung. Es wird erwartet, dass dieser Effekt in den nächsten Jahren nicht weiter zu einem Anstieg der Globalstrahlung führen wird, da die Luft und die Atmosphäre ja auch nicht unaufhörlich sauberer werden kann.

Wenn man nun eine PV-Anlage planen möchte und deren Wirtschaftlichkeit für die nächsten 20 oder 25 Jahre berechnen möchte, kann man sowohl Gründe für die Verwendung eines eher konservativen als auch eines eher aktuelleren Zeitraums finden. Fest steht: Je höher die Einstrahlung im Klimadatensatz, mit der man rechnet, desto besser die Writschaftlichkeit. Aber auch: Desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es Jahre gibt, in denen die tatsächliche Einstrahlung hinter der aus dem Klimadatensatz zurückbleibt.

Hier noch weiterführende Links:

https://help.valentin-software.com/pvsol/de/navigationsseiten/anlagenart-klima-und-netz/meteosyn/

https://help.valentin-software.com/pvsol/de/berechnungsgrundlagen/einstrahlung/klimadaten/

Beste Grüße,

Martin

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