Treehawk Posted February 19 Report Posted February 19 Sehr geehrte Community, Sehr geehrtes Valentin-Software-Team, unser Ingenieurbüro ist seit neustem vom IBC PvManager auf PV*SOL umgestiegen. Dabei ist uns ein gravierender Unterschied bei der Wirtschaftlichkeitsrechnung der beiden Programme aufgefallen. Dabei amortisieren sich die PV-Anlagen laut Wirtschaftlichkeitsrechnung des PvManagers deutlich schneller als die in PV*SOL. Vergleicht man die Cashflows der beiden Programme miteinander, erkennt man, dass die Einsparung des Strombezugs der Grund für die starke Abweichung der Amortisationszeit der beiden Wirtschaftlichkeitsrechnungen darstellt. Zur besseren Darstellung des Problems habe ich einen Cashflow für eine identische PV-Anlage sowohl in PvManager als auch in PV*SOL dargestellt. Die relevanten Eckdaten der Anlage lauten dabei: - 16 x IBC-MonoSol 435 MS10-HC-N Black GEN 2 mit insgesamt 6,96kWp - Wechselrichter: 1 x Sungrow-Hybrid HV SH6.0RT - Speicher-System: 1 x Sungrow-SBR096 - DC-Zwischenkopplung - Keine Verschattung - Süd-West-Ausrichtung mit einem Spez. Jahresertrag von 977,79 kWh/kWp - Verbrauchsverhalten: 3752 kWh/a mit dem Lastprofil "2-Personenhaushalt" - Solare Deckung: 2738 kWh/a - Arbeitspreis: 36 Cent/kWh - Preisänderungsfaktor des Arbeitspreises: 2% pro Jahr - Moduldegradation: Jahr 1 = 1%; Jahr 2-30 = 0,4% Möchte man sich nun den Wert für "Einsparungen Strombezug" herleiten, so kann man (unseres Erachtens) von folgender Berechnung ausgehen: Einsparungen Strombezug = Eigenverbrauch[kWh] * Stromkosten[Cent/kWh] * Preisänderungsfaktor Arbeitspreis[%/a] * Moduldegradation[%] * Nutzkapazität des Speichersystems [kWh] Geht man nun davon aus, dass der Eigenverbrauch über den Betrachtungszeitraum von 20 Jahren gleich bleibt, so sollte der Wert für "Einsparungen Strombezug" lediglich von den Stromkosten im jeweiligen Betrachtungsjahr im Verhältnis zu den ich nenne es mal "Anlagendegradationsfaktoren" von Moduldegradation und der Nutzkapazität des Speichers abhängen. Führt man die Beispielrechnung nun im 20ten Betrachtungsjahr durch, so erhält man folgenden Wert für "Einsparungen Stromezug" (Die Nutzkapazität des Speichersystems fließt nicht in die Rechnung ein, da wir hier vom Hersteller keine Angaben gefunden haben. Die Werte sollten aber vergleichsweise vernachlässigbar sein): Einsparungen Strombezug = 2738kWh [Eigenverbrauch] * 53,49Cent/kWh [Stromkosten in Jahr 20] * 0,924 [Degradationsfaktor der Module im Jahr 20] = 1353,25 Euro Vergleicht man nun das berechnete Ergebnis von 1353,25 mit dem Wert aus der Cashflow-Tabelle von PV*SOL [986,77], erkennt man eine Abweichung von 366,48 Euro. Würde man mit gleicher Rechnung alle 20 Betrachtungsjahre aufsummieren, so wird dies einen Unterschied von geschätzt 5.000 Euro ausmachen. Bei einem kumulierten Gesamtcashflow von circa 20.000 Euro macht die Differenz von 5.000Euro rund 25% des Gesamtcashflows aus. Zur weiteren Darstellung des Problems kann man den Wert für "Einsparungen Strombezug" in der Cashflow-Tabelle zwischen den Jahren miteinander vergleichen. Dabei sieht man, dass der Einsparungswert beispielsweise in den ersten 6 Jahren trotz einer Strompreisänderung von 2%/a stetig sinkt, was unserer Meinung nach bei einer Strompreisänderung von 2%/a niemals der Fall sein sollte. In den Folgejahren steigt dann der Wert für die Einsparung, wenn auch nur langsam, an. Der Wechsel zwischen dem in den ersten 6 jahren fallenden Einsparungswert und dem darauffolgenden steigenden Einsparungswert ist uns zudem rätselhaft. Eventuell liegt hier ein Fehler in der Berechnung der Einsparungswerte durch Strombezug vor? Wir können uns jedenfalls die Zusammensetzung dieser Position nicht sinnig erklären. Im Anhang befindet sich die Cashflow-Tabelle der oben genannten Beispiel-Anlage. Außerdem ist im zweiten angehängten Screenshot der Verlauf der Kosteneinsparung durch Eigenverbrauch der Wirtschaftlichkeitsrechnung des PvManagers, sowie der Verlauf des Arbeitspreises, dargestellt. Zu beachten hierbei ist, dass bei der PvManager Berechnung ohne Moduldegradation gerechnet wurde, weshalb hier die Werte etwas zu hoch angesetzt sind. Vorab bedanke ich mich für das Lesen des Threads, sowie Ihren damit einhergehnden Mühen. Mit sonnigen Grüßen, Leon Baumfalk Quote
developer_mo Posted February 27 Report Posted February 27 Hallo Herr Baumfalk, vielen Dank für die Frage und die ausführliche Beschreibung. Ich habe erstmal kurz meinen Kollegen um Rat gefragt und wir sind zum Schluss gekommen, dass es am besten wäre, wenn Sie mir die .pvprj Projektdatei per privater Nachricht hier im Forum schicken könnten. Wäre das möglich? Das würde die Suche nach der Ursache für die unterschiedliche Amortisationsdauer wahrscheinlich erleichtern. Viele Grüße Mikio Quote
Ma22 Posted May 29 Report Posted May 29 Hallo, ich habe ganz genau das gleiche Problem wie oben beschrieben. Die Strompreisänderung scheint ebenfalls nicht korrekt berücksichtigt und damit stimmt die Wirtschaftlichkeitsberechnung nicht. Was war denn die Erkenntnis/ das Ergebnis beim o.g. Post? Danke für eine kurze Antwort, viele Grüße, Ma Quote
developer_mo Posted June 4 Report Posted June 4 Hallo Ma, beim Projekt von Treehawk gab es nicht den einen Grund für die Abweichung in den Berechnungen. Der leicht fallende Wert der Einsparungen in den ersten 6 Jahren lag vermutlich an der exponentiellen Moduldegradation, die in diesem Zeitraum höher war als der Preisänderungsfaktor des Arbeitspreises. Du kannst aber gerne dein Projekt hier teilen oder mir per privater Nachricht schicken damit ich versuchen kann deine Frage genauer zu beantworten. Viele Grüße Mikio Quote
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